Blutwäsche – Hämodialyse

PRIM. PROF. DR. MARCUS SÄEMANN

Facharzt für Innere Medizin, Additivfach Nephrologie1190 Wien
das geht auf die niere pdf

Blutwäsche – Hämodialyse

Bei der Hämodialyse als häufigster Form der Nierenersatztherapie findet die Blutreinigung außerhalb des Körpers statt. Während der Dialysebehandlung wird deshalb das Blut durch eine spezielle Dialysemaschine geleitet, welche mit hochmoderner Technik die wichtigsten Funktionen der Niere, wie Wasserausscheidung und Entgiftung ersetzt. Im Idealfall wird das Blut aus dem Körper des Patienten über einen sog. Shunt, also einer Gefäßfistel, welche Monate vor der Dialysebehandlung schonend, in der Regel am Unterarm des Patienten platziert wird, in das Dialysegerät geleitet.

Das Dialysegerät als künstliche Niere

Zentral ist für das Dialysegerät der Dialysefilter, der das Kernstück der künstlichen Niere darstellt. Dieser weist feinste kleine Löcher auf, die für Giftstoffe, Blutsalze wie Natrium und Kalium und vor allem Wasser, durchlässig sind. Auf der anderen Seite des Filters fließt im Gegenstromprinzip das reine Dialysat mit einer ausgewogenen Mischung an z.B. Salzen, Zucker und Basen, welches diese Endprodukte des Körpers abtransportiert und damit das Blut des Patienten reinigt.

Häufigkeit einer Dialysebehandlung

Die Dialysebehandlung erfolgt in der Regel an drei fixen Tagen in der Woche, z.B. Montag-Mittwoch-Freitag oder Dienstag-Donnerstag-Samstag über ca. vier Stunden. Damit haben Dialysepatienten an den übrigen Tagen gewissermaßen frei von der Nierenersatztherapie, zudem werden in der Regel viele wichtige Medikamente, welche oft die verlorengegangenen Hormone der Niere ersetzen wie Vitamin-D oder Erythropoeitin, welche die rote Blutbildung steuert genau an den Dialysetagen bei der Behandlung appliziert. Zuletzt haben Dialysegeräte in den letzten Jahren enorme technische Fortschritte gemacht, sodass die meisten Funktonen heutzutage schon zum Einen vollautomatisiert laufen und zum Anderen für den Patienten vieles der typischen Dialysetherapie, wie etwa der Wasserentzug, äußerst schonend für den Gesamtorganismus gestaltet werden können.